Ambulante Angebote

Die ambulante Behandlung schwer und komplex psychisch erkrankter Menschen ist eine zentrale Aufgabe des Bezirkskrankenhauses Kempten. Unsere ambulante Behandlung erfolgt differenziert, bedarfsgerecht, multiprofessionell und wenn nötig aufsuchend.

Das Angebot der Psychiatrischen Institutsambulanzen richtet sich an Kranke, die von anderen vertragsärztlichen Versorgungsangeboten, insbesondere von niedergelassenen Vertragsärzten und Psychotherapeuten sowie Medizinischen Versorgungszentren, nur unzureichend erreicht werden.

Im Zentrum der Arbeit der Psychiatrischen Institutsambulanz steht die Gewährleistung der Behandlungskontinuität bei Kranken, bei denen diese medizinisch indiziert ist, sich aber durch andere Versorgungsformen nicht gewährleisten lässt. Unsere ambulante Behandlung erfolgt differenziert, bedarfsgerecht, multiprofessionell und wenn nötig aufsuchend.

Unsere psychiatrische Institutsambulanz (PIA) gliedert sich in folgende spezialisierte Fachbereiche:

• Allgemeinpsychiatrische und alterspsychiatrische Ambulanz
• Gedächtnissprechstunde
• Notfallambulanz
• Suchtmedizinische Ambulanz und Substitutionsambulanz

Darüber hinaus wird vom Ärztlichen Direktor, Prof. Dr. Markus Jäger, eine Privatsprechstunde angeboten.

Die Institutsambulanz bietet ein Angebot für schwer psychisch erkrankte Menschen. Dabei zeichnen uns Wohnortnähe und kurzfristige Erreichbarkeit aus, was besonders in Krisenzeiten wichtig ist. 

Wir sichern die Kontinuität der Behandlung auch nachgehend und bieten im Bedarfsfall eine aufsuchende Behandlung. Wesentliche Ziele unserer Behandlung sind neben der Reduktion von Krankheitssymptomen die berufliche, soziale und familiäre Teilhabe in Zusammenarbeit mit anderen begleitenden Diensten. Im Bedarfsfall sind engmaschige Termine (auch mehrfach wöchentlich) zur Krisenintervention möglich. 

Bedarfsgerecht ermöglicht das multiprofessionelle Team dabei ein vielseitiges Leistungsangebot, welches eine medikamentöse und therapeutische Begleitung, Bezugspflegearbeit, sozialpädagogische Unterstützung und weitere therapeutische Angebote umfassen kann. 

Wir arbeiten eng mit anderen begleitenden Diensten in Kempten und dem Landkreis Oberallgäu (wie z.B. Betreutes Wohnen, Tagesstätte, Sozialpsychiatrischen Zentren), den niedergelassenen Ärzten, gesetzlichen Betreuern, aber auch Angehörigen und weiteren Bezugspersonen zusammen.

Weitere Informationen finden Sie im Flyer "Ambulante Angebote" am Bezirkskrankenhaus Kempten.

Eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit des Gedächtnisses kann sowohl eine Alterserscheinung als auch ein Hinweis auf eine Erkrankung sein. Bei einer Demenzerkrankung ist es entscheidend, möglichst im Frühstadium zu diagnostizieren, denn Medikamente und therapeutische Maßnahmen können den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen.

Ziel der Gedächtnissprechstunde ist es, die Ursache Ihrer Beschwerden zu finden und Ihnen, Ihren Angehörigen und Ihrem behandelnden Hausarzt Empfehlungen auszusprechen, wie Sie die Lebensqualität möglichst lange sichern können.
Eine Begleitung durch einen Angehörigen oder eine andere Bezugsperson zu den Untersuchungen ist hilfreich und ausdrücklich erwünscht.

Diagnostik in der Gedächtnissprechstunde: 
Es erfolgt eine umfassende Diagnostik von Gedächtnisproblemen durch unser multiprofessionelles Team aus Ärzten, Psychologen, Fachpflegekräften und Therapeuten. 

• Ausführliche körperliche Untersuchung 
• Umfangreiche Laboruntersuchung
• Neuropsychologische Testdiagnostik Überprüfung von Gedächtnis und Konzentration durch wissenschaftlich anerkannte Testverfahren
• Überweisung zu Schichtaufnahmen des Kopfs (Computertomografie/ Kernspintuntersuchung)
• Bei Behandlungsbedürftigkeit: Einleitung weiterer diagnostischer und therapeutischer Schritte, z.B. Untersuchung des Nervenwasser (Liquor)
• Abschlussbesprechung: Besprechung der Untersuchungsergebnisse mit Ihnen und Ihrem Angehörigen und Weiterleitung des Arztbriefs an Hausarzt bzw. Facharzt

Weitere Angebote der Gedächtnissprechstunde: 

• Frühdiagnostik und Behandlung von Gedächtnisstörungen 
• Schulung von Angehörigen Demenzkranker
• Gedächtnistraining in der Patientengruppe 
• Musiktherapie in der Patientengruppe 

Voraussetzungen zur Anmeldung: 
Überweisungsschein vom Hausarzt
Bitte bringen Sie einen aktuellen Medikamentenplan, Labor, EKG und Informationen über wichtige Vorerkrankungen und Untersuchungen von Hausarzt mit.

Unsere Ambulanz ist zentral in der Stadtmitte, Gerberstraße 38, gelegen. Wir behandeln Erwachsene mit einer Suchtmittelabhängigkeit und schädlichem Gebrauch, vorrangig von Alkohol, illegalen Drogen und Medikamenten. Für chronisch opiatabhängige Menschen besteht die Möglichkeit einer Substitution mit den zugelassenen Ersatzstoffen Methadon und Buprenorphin.

In der Regel handelt es sich um eine längerfristig angelegte und komplexe Behandlung, weil häufig psychiatrische und körperliche Begleiterkrankungen sowie psychosoziale Problemstellungen vorliegen. Daran sind ärztliche und pflegerische Mitarbeiter beteiligt, zudem werden bedarfsweise eine Sozialarbeiterin und ein Ergotherapeut hinzugezogen. Es besteht eine Zusammenarbeit mit niedergelassenen Haus- und Fachärzten sowie Psychotherapeuten. 

Hauptsächliches Ziel ist es, dass Betroffene nachhaltige Fähigkeiten und Ressourcen entwickeln oder wiederentdecken, die eine zufriedene Abstinenz ermöglichen. Dabei werden nach Bedarf auch nahe Bezugspersonen beteiligt. Die sozialen Rahmenbedingungen und beruflichen Chancen sollen verbessert werden, dazu gehört auch die Vermittlung in rehabilitative oder soziotherapeutische Maßnahmen. 

Therapeutische Angebote:  

• Beratung und Klärung der Behandlungsindikation
• Umfassende Diagnostik, suchtspezifisch und psychiatrisch
• Medikamentöse Behandlung psychiatrischer Begleiterkrankungen
• bei Alkoholabhängigen optional Medikation mit Disulfiram in einem spezialisierten Setting
• bei Opiatabhängigen Substitution mit Methadon oder Buprenorphin
• Bezugspflegegespräche zur Gesundheitsfürsorge und Förderung individueller Ressourcen
• Rückfallpräventionsarbeit
• Suchtspezifische Akupunktur
• Progressive Muskelentspannung
• Soziales Kompetenztraining
• Hilfe und Unterstützung bei Anträgen und Behördenangelgenheiten
• Angehörigengruppe

Ihre Ansprechpartner: 
Andreas Herzig, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Oberarzt Suchtmedizin
Dagmar Seyberlich, Gesundheits- und Krankenschwester, Teamleiterin der Pflege

Kontakt:
Sekretariat der Ambulanz Gerberstraße
Telefon: 0831 9609820 (Montag bis Freitag von 8:00 bis 16:00Uhr)
Telefax: 0831 96098220